Fünf heiße Tipps für einen reibungslosen Webdesigner Wechsel

Wir alle kennen das: Seit Jahren gehen wir zum gleichen Friseur, Zahnarzt, Rechtsanwalt oder Hausarzt. Gerne nennen wir diese Experten dann „mein Friseur, mein Zahnarzt, etc.“ und werden wir mal auf eine Alternative angesprochen so antworten wir: „Ne du, lass mal. Ich gehe schon seit Jahren zu meinem Friseur und bin sehr zufrieden.“ Wenn dem so ist, dann ist alles prima.

Aber was müsste passieren, dass wir den Friseur, Zahnarzt oder Steuerberater wechseln?
Genau! Wir müssten mit der Leistung unzufrieden sein. Sei es, weil die letzte Frisur total verhauen war, der Steuerberater nicht den letzten Cent vom Finanzamt wieder für uns herausgeholt hat oder der Zahnarzt gleich beim letzten Besuch einem eine komplette Sanierung angeraten hat.
Au weia! Nicht gerade schön, kommt allerdings vor.
Genau so ist es mit meinem Job: Webdesigner. Ich höre es immer wieder: „Ne, Du! Lass mal! Ich hab meinen Webdesigner und bin zufrieden.“

Der richtige Zeitpunkt, um den Webdesiger zu wechseln

Leider kommt im Leben fast jedes Unternehmers der Zeitpunkt, an dem er sich von seinem alten Webdesigner/Entwickler trennen und zu einem neuen Anbieter wechseln muss. Kommt Dir die folgende Situation bekannt vor?

Webdesigner wechseln   „Mein Webdesigner hat anfangs gute Arbeit bei der Einrichtung und Erstellung meiner Website geleistet. Jetzt ist er/sie plötzlich zu beschäftigt, und ich kann ihn/sie nicht dazu bringen, etwas für mich zu tun. Sie/er antwortet nicht einmal auf meine E-Mails. Ich bin es leid, mich mit dieser Person herumzuschlagen, und muss zu einem aufmerksamen, schnell agierenden und zuverlässigen Webdesigner wechseln.

Diese Geschichte höre ich auch ab und an. Es ist ein Problem, mit dem du als Unternehmer nie konfrontiert werden solltest, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du es erleben wirst. Zu allem Überfluss steckt hinter diesen Geschichten auch noch eine gewisse Angst. Du hast Zeit, Geld und Mühe in den Aufbau deiner Online-Präsenz investiert. Dein derzeitiger Webverantwortlicher hat höchstwahrscheinlich ALLE Zugänge zu deiner bestehenden Online-Präsenz. Er hat enorm viel Optionen und genügend „Macht“, um deine Webseite jederzeit offline zu nehmen. Oder noch schlimmer.

Wie kannst du also zu einem neuen Webverantwortlichen wechseln, ohne alles zu riskieren, was du bisher online aufgebaut hast?

Tipps um den Webdesigner reibungslos zu wechseln

Hier also 5 Tipps wie du reibungslos zum neuen Anbieter wechselst.

  • Suche in aller Ruhe nach einem möglichen Ersatz, bevor du deinen jetzigen Webanbieter benachrichtigst. So frustriert oder verärgert du im Moment auch sein magst, es ist ein schlechter Zeitpunkt, um zu reagieren. Manche Webdesigner nehmen die Sache zu persönlich und gehen in die Offensive. Das ist keine Schlacht, auf die du dich einlassen solltest, denn offen gesagt ist es eine Schlacht, die du verlieren wirst. Oder zumindest ein Kampf, der dich weit mehr kosten wird, als er wert ist. Suche dir also diskret einen Ersatz-Webdesigner, bevor du dich der Situation stellst. Versprich dem Ersatzanbieter noch nicht, dass er/sie den Job bekommt, sondern kläre mit ihm/ihr die Rahmenbedingungen
  • Fordere alle Benutzernamen und Passwörter an, die dein derzeitiger Webverantwortlicher gespeichert hat. Du hast ein Recht darauf diese Informationen zu erhalten, und dein Entwickler sollte sich unter keinen Umständen weigern, dir deine Zugangsdaten zu geben. Frage nach diesen Daten, bevor du ihm/ihr mitteilst, dass sich eure Wege trennen. Sag ihm/ihr einfach, dass du einige davon in deinen eigenen Unterlagen vermisst oder dass du deine Zugangsdaten vergessen, gelöscht und verlegt hast und alles gerne auf dem neuesten Stand hättest. Dies ist eine routinemäßige Anfrage, die Webentwickler erhalten, und so solltest du auch handeln. Wenn du die Daten erhalten hast (das kann eine Weile dauern, wenn der Webentwickler tatsächlich nicht antwortet), stelle sicher, dass alle Daten vorhanden sind. Du solltest die Zugangsdaten für die folgenden Bereiche erhalten:
    Website-Hosting Zugang
    Domain-Registrierung
    Website-CMS Zugang (wie WordPress, Joomla, Drupal oder verschiedene andere Website Systeme, die du nutzt)
    FTP Zugang
    E-Mail-Adressen bzw. Verbindungsdaten
    Google-Konto(s)
    Es kann sein, dass dein Webverantwortlicher nie Zugang zu all diese Systeme hatte. Wenn du aber davon ausgehst oder weißt, dass er/sie Zugang hatte, ist es wichtig diese Informationen von ihr/ihm besorgen.
  • Wenn du an deinen Webentwickler „gefesselt” bist, solltest du deinen Ersatzanbieter dazu bringen, die bestmögliche Sicherung deiner Website vorzunehmen. Es kommt häufig vor, dass Webentwickler Kunden an ein „firmeneigenes“ System bindet. Das kann bedeuten, dass er/sie deine Webseite auf dem eigenen Webhosting-System betreibt, er/sie auf ein eigenes Content-Management-System (CMS) setzt oder sein eigenes privates Konto für die Registrierung deiner Domains nutzt. Wenn du deinen Webdesigner für das Hosting deiner Website oder die Registrierung deiner Domain bezahlst, bist du in gewisser Weise an ihn/sie gebunden. Ich könnte noch einen ganzen Artikel über die Vorzüge der Vermeidung der Bindung an einen Webanbieter schreiben. Das nur mal nebenbei.
    Bringe auf jeden Fall deinen neuen Webentwickler dazu, mit den dir zur Verfügung stehenden Zugangsdaten die bestmögliche Website-Sicherung zu erstellen. Das kann ein paar Stunden Zeit kosten, aber das ist es wert. Gib deinem neuen Webentwickler so viele Zugangsdaten für die Website wie nötig aber auf keinen Fall mehr. Ein guter Webentwickler weiß, was er braucht, um die von dir gestellte Aufgabe zu bewältigen.
  • Konfrontiere jetzt deinen derzeitigen Webverantwortlichen und versuche, eine Lösung zu finden. Wenn du die Person magst und das Gefühl hast, dass er/sie dir einen inakzeptablen Service bietet… nun, dann musst du den Gang nach Canossa gehen und ihm/ihr das mitteilen. Versuche dabei sachlich zu bleiben und ein konstruktives Gespräch mit deinem derzeitigen Webverantwortlichen zu führen, ohne deine Anforderungen zu vernachlässigen. Wenn du keine Einigung erzielst oder mit den Ergebnissen nicht zufrieden bist, teile deinem Webdesigner freundlich mit, dass du den Anbieter wechselst und die Zusammenarbeit für die Übergabe mit deinem neuen Webentwickler begrüßen würdest. Teile ihm/ihr mit, wer der Nachfolger ist, und mache deutlich, dass er/sie befugt ist, in deinem Namen zu arbeiten.
  • Benachrichtige jetzt deinen neuen Webentwickler, um den vollständigen Wechsel abzuschließen und deinen Zugang beim alten Webentwickler zu sichern. Wichtig ist auch, dass dein/e neue/r Expertin für Webseiten deine derzeitige Situation versteht und weiß, was zu tun ist, um dich von deinem alten Webentwickler zu „befreien“. Der neue Webdesigner muss deine Webseite möglicherweise auf einen anderen Webhost umziehen oder die Domainregistrierung übertragen. Stelle sicher, dass du dafür von Anfang an alle Benutzernamen und Passwörter erhältst und speichere sie ab.

Wechsel kommen vor. Auch wenn es bei deinem jetzigen Webentwickler im Moment gut läuft. Hoffentlich bleibt das auch so! Das ist jedoch kein Grund, selbstgefällig zu werden. Frage deinen Webdesigner nach allen Passwörtern, die er für deine Projekte erstellt oder aktualisiert hat. Speichere diese Passwörter dann an einem sicheren Ort ab. Auch wenn du nicht genau weißt, wofür sie da sind. Sie könnten sich eines Tages als nützlich erweisen.

Wenn dein Webdesigner sich weigert, dies zu tun… trenn dich von ihm/ihr. Du bist damit einem unnötigen Risiko ausgesetzt und dein Webdesigner ist nicht auf deine Interessen bedacht. Vertraue nie jemandem, der dir solche Informationen vorenthält.

Atme tief durch

Risiko minimieren beim Wechsel des Webdesigners

In diesem Beitrag geht es um Risikoreduzierung beim Wechsel des Webdesigners. Ich hoffe, du musst die hier gegebenen Ratschläge nie anwenden.

Wenn doch, folge diese Ratschläge, denn sie können dir womöglich viel Ärger ersparen. Auch wenn du die 5 Tipps befolgst, die du beim Wechsel deines Webdesigners beachten solltest, kann es sein, dass nicht alles glatt läuft. Versuche einfach, die einsichtigere Person zu sein und schalte einen Anwalt nur ein, wenn es unbedingt notwendig ist.

Ach ja, und wenn du ein Webdesigner bist und diesen Beitrag liest… darf ich dir ein letztes Wort mit auf den Weg geben? Du bist in einer dienstleistungsorientierten Branche tätig. Du bist bestimmt gut in Sachen Web, aber du musst genauso gut im Kundenservice sein. Das bedeutet nicht, dass man sich als Webdesigner alles gefallen lassen muss, denn es gibt auch unverschämte Kunden. Versuche trotzdem einen verlorenen Kunden genauso gut oder sogar besser zu behandeln beim Wechsel. Ganz gleich, wie frustriert, verärgert oder ungerecht du dich behandelt fühlst: Es wird immer Kunden geben die unzufrieden sind, sich als ewige Nörgler und Besserwisser aufspielen und ständig was zu bemängeln haben. Die gute Nachricht ist: Es gibt so viele tolle Kunden da draußen. Konzentrieren wir uns doch auf diese Zielgruppe.

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